21

 

Nachdem sich Tegan beim Hauptquartier gemeldet und seinen Bericht abgegeben hatte, klappte er sein Handy zu und lehnte sich auf dem lächerlich verschnörkelten, samtgepolsterten Kanapee zurück, das in seinem Gästezimmer im Dunklen Hafen stand. Er war stinksauer, weil der Abend bei Peter Odolf nichts Neues ergeben hatte, und fühlte sich mies, weil die Konfrontation mit der Realität der Blutgier in der Anstalt ihn stärker erschüttert hatte, als er sich eingestehen wollte. Odolf und die anderen Rogues zu sehen, rief in ihm die Erinnerung an die Hölle wach, durch die er nach Sorchas Tod gegangen war.

Vor all diesen Jahren war es ihm gelungen, die Blutgier zu schlagen, aber der Kampf war gnadenlos gewesen. Und der Hunger begleitete ihn immer noch auf Schritt und Tritt, selbst wenn er sein Bestes gab, ihn niederzuzwingen.

Elise so nah zu sein verstärkte dieses wilde Verlangen nur noch. Verdammt noch mal, diese Frau brachte sein Blut langsam, aber stetig zum Kochen.

Dieser Moment allein mit ihr in Reichens Wagen - sie zu berühren, sie durch ihre Qualen zu leiten, die ihre übersinnliche Wahrnehmung in ihr auslösten - war ein kolossaler Fehler gewesen. Dadurch hatte er nur erkannt, wie tief sein Wunsch war, ihr zu helfen.

Dass er sie nicht leiden sehen wollte.

Dass er, selbst nach all den Jahrhunderten, in denen er seine Gefühlsarmut mit fast schon religiöser Inbrunst kultiviert hatte, begann, etwas zu empfinden. Er war tatsächlich dabei, wirkliche Gefühle zu entwickeln, für eine wagemutige und komplizierte Schönheit aus den Dunklen Häfen, die ihre Wahl unter allen Männern treffen konnte, Stammesvampiren und Menschen gleichermaßen. Elise bedeutete ihm etwas. Er begehrte sie …

und wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er sie anfallen würde wie das Raubtier, das er nun einmal war.

Vorhin ihre weiche Haut zu berühren hatte in ihm die Erinnerung daran wachgerufen, wie gut es sich angefühlt hatte, ihren Körper zu spüren, wie er sich an seinen presste, und wie wunderbar ihr Mund auf den seinen passte … wie köstlich selbst der kleinste Blutstropfen von ihr auf seiner Zungenspitze geschmeckt hatte.

Herr im Himmel.

Er war wirklich keine Sekunde zu früh aus diesem Auto herausgekommen.

Die Stunde, die er hier oben allein in seinem Gästezimmer verbracht hatte, hatte nicht viel dazu beigetragen, das Bedürfnis in ihm abzukühlen, hinunterzugehen und Elise zu suchen. Sich an ihr zu sättigen, wie Reichen es so offen mit der Frau in der Stadt getan hatte.

Das Feuer, das Elise vom ersten Moment an in ihm entfacht hatte, als er die Augen auf sie richtete, brannte immer noch.

Vielleicht würde eine kalte Dusche helfen, dachte Tegan und stapfte ins Badezimmer, um sie anzudrehen. Himmel, er musste auch das Gefühl dieser Hochsicherheitsanstalt von seiner Haut abspülen. Diese eingesperrten, praktisch komatösen Rogues hatten ihn zu einer schlimmen Zeit in seinem eigenen Leben zurückgeführt - einer Zeit, die er keinesfalls noch einmal erleben wollte, nicht mal als flüchtige Erinnerung. Dieser Teil von ihm war tief vergraben, dort, wo er hingehörte.

Er zog sein Hemd aus, legte die Waffen ab und ließ alles zusammen auf einen Stuhl neben dem Kanapee fallen. Gerade zog er den Reißverschluß seiner schwarzen Drillichhose auf, als jemand an die Tür klopfte. Er ignorierte es und fragte sich, ob es wohl Reichen war, der ihn auf ein paar sündige Stunden in die Stadt zurückschleppen wollte. Ein Teil von ihm begrüßte die Vorstellung - um sich irgendwie von dem Hunger nach Elise abzulenken, der sich da in ihm zusammenballte.

Wieder wurde an die Tür geklopft, und dieses Mal öffnete Tegan.

Als die Tür aufschwang, war er überrascht - und wütend -, weil es nämlich ausgerechnet das Objekt seiner Begierde war, das da vor ihm stand. Genau das, was er gerade absolut nicht gebrauchen konnte. Umwerfend sah sie aus und hatte immer noch den schicken marineblauen Hosenanzug an, den sie in der Klinik getragen hatte. Elises Anblick wirkte sich auf ihn aus wie ein Schuss Benzin in offenes Feuer.

„Verdammt noch mal, was machst du hier oben?“ Seine Stimme klang schroffer, als er beabsichtigt hatte.

Elise verzog keine Miene. „Ich dachte, dass wir vielleicht reden könnten.“

„Was ist mit dem Abendessen passiert, das Reichen für dich besorgen wollte?“

„Das hat er getan, schon vor fast einer Stunde. Ich … habe eine Weile gewartet, um zu sehen, ob du aus deinem Zimmer kommst, aber als du nicht gekommen bist, habe ich beschlossen, zu dir zu gehen.“

Eine Minute lang starrte er sie an, dann stellte er mit einem gedanklichen Befehl die Dusche ab und drehte sich um, um sein Hemd und die Waffenholster aufzusammeln. „Ich wollte gerade gehen.“

„Oh.“ Sie sah nicht so aus, als ob sie ihm das abkaufte. „Was könnte denn plötzlich so dringend sein?“

„Nur so eine kleine Nebensache namens Pflicht, Süße. Ich bin es nicht gewohnt, meine Nächte mit Däumchendrehen zu verbringen, wenn ich draußen sein und töten könnte.“ Er sagte es absichtlich so drastisch, um sie zu schockieren, und vielleicht nahm er ihr Stirnrunzeln mit etwas zu offensichtlicher Befriedigung zur Kenntnis. „Ich muss eine Weile hier raus. Ich sollte in der Stadt sein, auf den Straßen, wo ich zu etwas nütze bin. Und nicht meine Zeit verschwenden, indem ich hier tatenlos rumsitze.“

Er erwartete, dass sie ihm Raum gab und froh war, dass er ging. Mit seiner kalten Attitüde hatte er zahllose Stammesvampire abgeschreckt, sogar im Orden, also rechnete er nicht damit, dass diese Frau noch lange hier herumstehen würde.

Für eine Sekunde dachte er wirklich, dass sie sich zurückziehen würde, wie er es für sie vorgesehen hatte.

Aber dann kam sie einfach über die Türschwelle und in sein Zimmer.

„Heute Nacht gehst du nirgendwohin“, sagte sie leise, aber bestimmt, ihre Miene erwartungsvoll. Und er wollte verdammt sein, wenn sie nicht die Tür hinter sich schloss und immer weiter auf ihn zukam. „Heute Nacht müssen wir reden. Ich muss wissen, wie die Dinge stehen. Wo wir stehen, Tegan.“

Er starrte sie an. „Hältst du es für klug, dich hier mit mir einzuschließen? Es wird nicht lange dauern, bis Reichen und der Rest des Hauses herausfinden, wo du bist, und das Schlimmste denken. Er kann ja diskret sein, wenn es sein muss, aber die anderen, die hier wohnen …“

„Mir ist egal, was die Leute denken. Ich muss nur wissen, was du denkst.“

Er knurrte verächtlich, ein kehliges Geräusch, in dem mehr Spott mitschwang, als er beabsichtigt hatte. „Ich denke, du hast deinen verdammten Verstand verloren.“

Sie sah hinunter und nickte leicht. „Ich bin durcheinander, das muss ich zugeben. Ich weiß nicht, ob du … Ich werde einfach nicht schlau aus dir, Tegan. Vom ersten Tag an nicht. Ich weiß nicht, wie man dieses Spiel spielt, das wir beiden anscheinend miteinander spielen.“

„Ich mache keine Spiele“, sagte er mit tödlichem Ernst. „Ich habe weder Lust noch Zeit …“

„Ach, hör doch mit dem Blödsinn auf, verdammt noch mal!“

Er hob eine Augenbraue über diesen unerwarteten Ausbruch von Vulgarität. Er war bereit, sie wieder auflaufen zu lassen, kochte innerlich vom Drang, sie grob von sich zu stoßen, bevor sie seinen wahren Gefühlen für sie zu nahe kam. Aber das wütende Aufblitzen in ihren Augen ließ ihn innehalten.

Sie verschränkte die Arme über der Brust und kam einige Schritte näher an ihn heran, machte ihm unmissverständlich deutlich: Wenn er sie wegstoßen würde, dann würde sie verdammt noch mal dasselbe mit ihm tun.

„Wie nennst du das, wenn du in einem Moment zärtlich zu mir bist und im nächsten Moment eiskalt? Du küsst mich, nur um mich dann eine Minute später wieder wegzustoßen.“ Sie holte tief Atem, stieß einen frustrierten Seufzer aus. „Manchmal schaust du mich an, als würdest du etwas für mich empfinden, und dann … dann zwinkerst du und es ist, als wäre dieses Gefühl nie da gewesen. Was ist das, deine verdrehte Vorstellung von Spaß?“

Da sie offenbar nicht vorhatte, von ihm abzurücken, fuhr er mit einem wütenden Fauchen herum und nahm sich den Ledersack vor, der den Rest seiner Ausrüstung und seine Waffen enthielt. Sollte sie nur versuchen, ihn in die Ecke zu drängen. Er griff in den Sack und zog die erstbeste Kampfausrüstung heraus, eine Klinge in der Scheide, ein Magazin Titanmunition für seine Neunmillimeter, egal was, nur um die Hände beschäftigt zu halten und sich auf etwas anderes zu konzentrieren als das Gefühl ihrer Nähe, das ihn verrückt machte. Und jetzt trat sie auch noch langsam von hinten an ihn heran.

Er konnte es kaum glauben, aber ihm zitterten die Finger, als er seine Sachen auf die Samtpolster des Kanapees legte. Seine Sicht verschärfte sich, seine Pupillen zogen sich zu Schlitzen zusammen, und eine Flut bernsteinfarbenen Feuers tauchte die Umgebung in das Licht des Jägers. Sein Zahnfleisch schmerzte, als seine Fangzähne ausfuhren, sein Mund wässerte von dem Hunger, den er kaum hatte unterdrücken können, noch bevor Elise in sein Zimmer gekommen war.

Jetzt, da sie hier war und ihn schon mit ihrer bloßen Anwesenheit provozierte, wusste er nicht, wie lange er das Untier in sich noch im Zaum halten konnte. Es hatte vom ersten Moment an, als er die Augen auf sie gelegt hatte, an der Leine gezerrt.

Hinter sich hörte er, wie der dicke Perserteppich unter ihren leichten Schritten knirschte. Er schloss die Augen, seine Sinne überflutet vom Gefühl ihrer Nähe, die ihn fast wahnsinnig machte.

Vor wildem, schmerzhaftem Verlangen nach ihr.

„Du sagst, du machst keine Spiele, aber du bist ein wahrer Meister darin, Tegan. Ich glaube, du spielst sie schon so lange, dass du dich gar nicht mehr daran erinnern kannst, wie es ist, ehrlich zu sein.“

Es war ihm kaum bewusst, was er tat, als er jetzt mit einem wilden Aufbrüllen zu ihr herumwirbelte. Distanzen verringerten sich in Sekundenbruchteilen - nur ein Wimpernschlag lag zwischen dem Moment, als er sich von Elise abwandte, und dem nächsten, als er sich schon wie im Rausch auf sie stürzte und sie mit der Kraft seines Willens und seines Körpers vorwärtsstieß, bis beide gegen die geschlossene Tür krachten.

Er nagelte sie fest, hielt sie zwischen seinem harten, unnachgiebigen Körper und den dicken Eichenbrettern in ihrem Rücken.

„Ist dir das ehrlich genug, Süße?“

Er zischte ihr die Worte zu, seine Lippen über den riesigen Fangzähnen gebleckt. Jetzt hatte die Begierde ihn vollständig in die wilde Seite seiner Spezies transformiert. Mit einem Aufknurren neigte er den Kopf und nahm sich ihren Mund in einem heißen, fordernden Kuss.

Sie schrie erschrocken auf und hob die Hände, um sich verteidigend gegen seine Schultern zu stemmen. Er küsste sie nur härter, stieß seine Zunge an ihren Zähnen vorbei, als sie keuchte, um Atem zu holen.

Himmel, sie war so köstlich. So warm und üppig an seinem Mund.

So weich gegen die sengende Anspannung seines Körpers.

Er wollte diese Erregung nicht. Wollte diese verzehrende Begierde verdammt noch mal nicht spüren. Aber er brannte schon lichterloh, und jetzt würde er sich nicht mehr zurückhalten können.

Das Dröhnen in seinem Blut war nicht mehr zu stoppen, als das Erbe der Alten - alles in ihm, was auf einer elementaren Ebene männlich war - beim köstlichen Geschmack von Elise erwachte.

Als er den Kuss beendete, keuchte sie. Genauso wie er. Sein ganzer Körper bebte unter der Gewalt seines Hungers, jede Schlagader hämmerte in einem Rhythmus, der auch in Elise widerhallte.

„Letzte Nacht im Bootshaus habe ich deine Angst gespürt“, flüsterte er wild und hielt ihren weit gewordenen Blick, presste seinen Körper stärker gegen ihren. Sein Schwanz war steif und wurde allein schon davon härter, wie sie sich anfühlte. „Ich habe dich gehen lassen, statt mir zu nehmen, was ich wollte. Das werde ich jetzt nicht mehr tun. Also hab Angst vor mir, Elise, aber erwarte nicht, dass ich mich davon abhalten lasse …“

„Ich bin letzte Nacht zurückgekommen.“ Ein atemloses kleines Geräusch stieg in ihrem Hals auf, aber als sie sprach, war ihre Stimme fest. „Ich hatte keine Angst vor dir, Tegan. Ich bin zu dir zurückgekommen.“

Langsam sanken die Worte in sein Gehirn, und er wurde ganz still, als er registrierte, was er da hörte.

„Letzte Nacht, nachdem du mir sagtest, dass ich gehen sollte … bin ich bis zum Haus hinaufgekommen, und dann erkannte ich, dass ich nicht gehen wollte. Ich wollte bei dir sein.“

Jetzt starrte sie ohne die leiseste Unsicherheit zu ihm auf. Wo seine Hände ihre Arme hielten, fühlte er nur Zustimmung und wissende Hingabe. Durch die Verbindung zu ihren Gefühlen, die er durch seine Berührung hatte, konnte er ihre Sehnsucht lesen. Spürte, wie sie zu ihm ausstrahlte, in ihn eindrang.

„Ich wollte nackt mit dir sein, Tegan. Ich wollte dich in mir, also bin ich zurückgekommen. Aber du warst schon fort.“

Herr im Himmel.

Er wusste, dass er wohl etwas sagen sollte, aber er hatte keine Stimme mehr. Plötzlich war er wie ein Trottel mit Stummheit geschlagen, was ihm völlig neu war. Er lehnte sich etwas von ihr zurück, und der Drang, sie abwehrend von sich zu stoßen - sie aus seiner Reichweite zu bringen -, überwältigte ihn fast.

Aber er merkte, dass er sie nicht loslassen konnte.

Er konnte nicht aufhören, in diese klaren, lavendelfarbenen Augen zu starren. Die standhafte Ehrlichkeit und das unverhohlene, arglose Begehren, das er in ihren Tiefen erblickte, überwältigten ihn.

„Ich will jetzt bei dir sein, Tegan. Also wenn du mich willst, auch nur ein kleines bisschen …“

Er zog sie an sich und zerstreute ihre Zweifel mit einem erneuten Kuss. Sie schlang die Arme um ihn und hielt ihn an sich gedrückt, öffnete ihre Lippen und nahm seine Zunge, als er in ihren Mund eindrang, wie er gleich in ihren Körper eindringen wollte. Ihre Lippen lösten sich keine Sekunde lang voneinander, als er sie von der Tür weg und hinüber zum Bett trug, das sie erwartete. Ihre Hände wanderten umher, klammerten sich an den anderen, zitterten.

Die Kleider waren unter dem wilden Ansturm ihrer Begierde schnell abgestreift. Tegan zog Elise die Jacke aus und machte sich über die weiße Seidenbluse her, die sie darunter trug, es mussten Hunderte dieser kleinen Knöpfe sein, die er da öffnete, bis er endlich ihre Brüste in Satin und Spitze enthüllt hatte. Er fuhr mit der Hand über den hauchdünnen weißen Stoff, sah mit hungrigem Blick zu, wie sich ihre Brustwarzen unter seiner Berührung aufrichteten.

Behutsam ließ er sie aufs Bett gleiten, öffnete ihre maßangefertigte marineblaue Kostümhose und zog sie über ihre blassen, schlanken Beine hinunter. Ihr Geschlecht war hinter einem kleinen Fetzen weißem Satin verborgen. Tegan zog den Rand des schmalen Dreiecks mit den Fingern nach, streichelte sanft den warmen Samt ihrer Hüften und der Innenseite ihrer Schenkel. Sein Daumen fuhr unter den Satin zu etwas, das sich sogar noch seidiger anfühlte. Ihre feuchte Hitze brachte ihn zum Aufstöhnen und zwang ihn, tiefer in diese sengende, feuchte Spalte zu tauchen.

Elise keuchte auf, als er die taufeuchten Blütenblätter und die harte kleine Knospe am oberen Rand ihres Geschlechts streichelte.

Er stieß ihr die Beine auseinander, und sein hungriger Blick fiel auf das winzige Muttermal auf der Innenseite ihres rechten Oberschenkels. Tegan lächelte, belustigt darüber, dass sie es an einer so köstlichen Stelle ihres Körpers trug. Er hatte sie schon schmecken wollen, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Jetzt küsste er die kleine Träne in der Mondsichel, knabberte zärtlich daran, bevor er wieder hochkam, um sie anzusehen.

Gott, wie schön sie war. Rein und dekadent gleichzeitig.

Er wollte sich langsam an ihr weiden, aber der Trieb war stärker - sein eigener, aber auch ihrer. Jedes Mal, wenn er sie fragend mit den Fingern streifte, wusste er, dass ihr Begehren so stark war wie seines, ein sexueller Hunger, der sich so fest zusammenballte, dass es schon wehtat.

Mit hastiger Ungeduld riss Tegan seine Hose herunter und kickte sie zur Seite, dann drückte er Elise höher auf das Bett. Er zog ihr Höschen herunter und kletterte über sie, stützte die Arme neben ihrem Kopf auf. Sein Schwanz hing zwischen ihnen herunter, prall aufgerichtet und mit geschwellten Adern, ein dicker Speer aus hartem Fleisch, der einen Tropfen Feuchtigkeit in die Mulde ihres Bauches schwitzte. Die Gen-Eins-Glyphen, die ihn von den Schultern bis zur Mitte seiner Oberschenkel bedeckten, pulsierten farbig, das Muster schillerte lebendig in Schattierungen von Indigoblau, Gold und Purpur.

„Ist dir das zu ehrlich, Elise?“ Seine Stimme war nur noch ein tierhaftes Knurren, das Sprechen erschwert durch die Präsenz seiner Fangzähne, die jetzt vor Begierde nach ihr vollständig ausgefahren waren. „Himmel … ich glaube, es ist verdammt noch mal zu ehrlich für mich.“

Wenn sie auch nur das leiseste Anzeichen gegeben hätte, dass sie nicht sicher war, ob sie jetzt wirklich fortsetzen wollte, was sie gerade im Begriff waren zu tun, dann hätte er vielleicht die Kraft gefunden, sich zurückzuziehen.

Er hätte sich dazu gezwungen, obwohl er fast schon von Sinnen war vor lauter Gier, sie zu besitzen. Trotz all seiner markigen Drohungen wusste er, wenn er so auf ihren sanften Blick hinuntersah, dass er mit ihr Gnade walten lassen würde. Ein Teil von ihm hoffte in heller Panik, dass sie jetzt aufhören wollte.

Doch Elise zitterte nicht angesichts des wilden Tieres, das da über ihr lauerte. Sie hob den Arm, legte ihm die Hand um den Nacken und zog ihn entschieden zu sich herunter, ihre Augen weit geöffnet und auf seine fixiert, drückte sie seinen Mund auf ihren.

Tegan erdrückte sie fast mit seinem Gewicht, als er sich ihre Lippen in einem heißen Kuss zu eigen machte. Er konnte es kaum glauben, aber sie erwiderte jeden Vorstoß seiner Zunge, machte ihn wild mit dem fordernden Spiel ihrer Zunge, die ihm in den Mund schlüpfte und seine Fangzähne nachfuhr.

Ohne den Kontakt zu ihren Lippen abzubrechen, ging er zurück auf die Knie, nahm seinen Schwanz in die Hand und führte ihn zwischen ihre gespreizten Schenkel. Sie bäumte sich ihm entgegen, ein Zittern erfasste sie, als er mit der Eichel die nasse Mitte ihres Körpers entlangfuhr.

Dieser Reiz war zu groß, um noch ertragen zu werden, und Tegan war schon zu weit gegangen, um noch an sich halten zu können. Er hob die Hüften und drang mit einem tiefen, erfüllenden Stoß in ihre feuchte Scheide ein.

Elise keuchte an seinem Ohr auf, als er ganz in sie hineinstieß. Ihr Körper war klein unter seinem, ihr Geschlecht eng und heiß und umspannte seinen Schwanz wie ein glühender Schraubstock.

Alles, was er darüber zu wissen glaubte, wie es war, in einer Frau zu sein - alles, an das er sich zu erinnern glaubte -, wurde schlagartig vom unglaublichen Gefühl von Elise ausgelöscht, die sich um ihn schloss. Das war anders als alles, was er je gekannt hatte, mächtiger, als er es sich jemals hätte vorstellen können. Er war in Geist und Körper mit ihr verbunden, spürte, wie ihre Lust in ihn einströmte, überall, wo sich ihre Körper berührten.

Elise war lebendig und stark, verzehrte ihn. Nach Jahrhunderten im Exil, jenseits von Berührung und Gefühlen, sah Tegan in Elises wunderschönes Gesicht und gab sich ihrer warmen, nassen Glückseligkeit hin.

Seine Hüften bewegten sich rhythmisch, ohne dass er aufhören konnte, er konnte dem immer stärker werdenden Drang, sich ganz in ihr zu verlieren, nicht mehr widerstehen. Sein Schaft schwoll an, als sich sein Orgasmus ankündigte, und er wusste, jetzt war er nur noch ein paar verzweifelte Sekunden davon entfernt, zu kommen.

Er keuchte und stieß tiefer, als seine Anspannung wuchs.

Seine Stimme war nur noch ein heiseres, kehliges Keuchen.

„Himmel, Elise!“

Er konnte nicht länger an sich halten. Mit einem harten Stoß trieb er seine Hüften an sie und kam wie eine Sturmflut. Er schrie auf angesichts der Kraft seines Höhepunktes, stieß weiter, als eine sengende Flutwelle nach der anderen ihn schüttelte.

Immer noch war es nicht genug. Immer noch war er steif, immer noch ausgehungert nach ihr.

Weiter stieß er in die enge, samtige Höhle von Elises exquisitem Körper hinein.

Er starrte in ihre verhangenen Augen hinunter, als er kam, musste sie ansehen, ihr etwas von derselben Lust geben, die sie ihm spendete.

„Ich war gierig“, murmelte er und beugte sich hinunter, um sie entschuldigend zu küssen. Er wagte nicht, ihrem wunderbaren Hals zu nahe zu kommen, nicht, solange seine Fangzähne von dem anderen Hunger pulsierten, der in ihm nach Sättigung schrie. „Wenn du willst, können wir es jetzt langsamer angehen.“

„Auf gar keinen Fall“, sagte sie und schlang zur Bekräftigung ihre Beine fester um seine Schenkel.

Tegan lachte leise auf, und ein entfernter Teil von ihm fragte sich, wann er das letzte Mal Freude gespürt hatte. Wann hatte er zum letzten Mal etwas auch nur annähernd Vergleichbares empfunden wie das, was Elise in ihm weckte?

Er wollte nicht darüber nachgrübeln, wie es ihr gelungen war, Zugang zu seinem tiefsten Inneren zu finden. Alles, was er jetzt wollte, war das, was sie gerade miteinander taten.

„Es ist so lange her für mich“, flüsterte Elise. „Und du fühlst dich so gut an …“

Ihre Worte wichen einem jähen Aufstöhnen, als Tegan so tief in sie eindrang, wie sie ihn aufnehmen konnte. Er zog sich zurück und drang wieder in sie ein, spürte, wie die Wände ihrer Scheide sich um ihn herum wellenartig zusammenzogen.

„Mein Gott“, keuchte er, zischte vor Lust.

Unaufhaltsam zog in ihm ein erneuter Orgasmus auf.

Auch Elises Höhepunkt ließ nicht auf sich warten. Sie nahm ihn mit jedem wütenden Stoß tiefer in sich auf, klammerte sich an seine Schultern und keuchte, als die Begierde ihres Körpers sie überrollte.

Durch jedes Streicheln seiner Fingerspitzen konnte Tegan ihre Lust spüren, in jedem seidigen Streicheln ihrer Scheide. Ihre Gefühle strömten in ihn ein durch jeden Punkt, wo sie einander berührten, überflutete ihn mit einem Übermaß von Sinnesempfindungen. Er absorbierte alles, was sie ihm gab, ganz darauf konzentriert, sie einem welterschütternden Höhepunkt entgegenzutreiben.

Er küsste sie leidenschaftlich mit Zunge, Zähnen und Fängen.

Elise kam jeder seiner Bewegungen entgegen, und als er das scharfe Knabbern ihrer kleinen Menschenzähne spürte, wie sie ihm in die Unterlippe biss, bäumte er sich wild auf und stöhnte, während ihre Zunge an der kleinen Wunde leckte, die sie ihm geschlagen hatte. Sie saugte etwas härter, und schon war er vollständig verloren, fieberte vor Sehnsucht, sie an seiner Vene zu spüren.

Bevor er auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, zog Tegan sich zurück und schlug die Fangzähne in sein Handgelenk. Blut tropfte in stetigen Rinnsalen auf ihre nackten Brüste und ihren Hals, als er ihr seine Gabe darbot und sanft den Arm gegen ihren Mund presste.

„Nimm es“, sagte er. „Ich will dich füttern.“

Ohne den Blick von ihm abzuwenden, schloss sie die Lippen um sein Fleisch. Sie trank aus ihm, Pulsschlag auf Pulsschlag, mit dem hypnotischen, erotischen Saugen ihrer Zunge. Und die ganze Zeit über stieß Tegan weiter in sie hinein und erfreute sich an jedem Keuchen und Zittern ihres Körpers, als sie Stoß um Stoß ihrem Orgasmus entgegentrieb. Ihre Fingernägel verkrallten sich in seiner Haut, wo sie seinen Arm gepackt hielt und ihn fest an ihren Mund drückte und tiefe Züge aus seiner Vene nahm, als ihr Orgasmus sie schließlich überrollte.

In wildem Zucken kam sie und schrie, während Tegan in unerbittlichen Rhythmus weiter in sie stieß, seinem eigenen wilden Höhepunkt entgegen. Er stieß und stieß, spürte, wie sein heißer Samen in seinem Schaft emporstieg und in einem Schwall aus ihm hervorbrach, als Elises Geschlecht ihn molk wie eine heiße, nasse Faust.

„Ach, verdammt“, keuchte er, als er sich erschöpft von ihr herunterrollte. Aber genug hatte er immer noch nicht.

Noch nicht annähernd genug.

Der Geruch von Blut und Sex stand dick im Raum, ein mächtiger Duft, der ihn an die wilde Seite seiner Spezies erinnerte. Der Teil, der ihn einst beherrscht … und beinahe zerstört hatte.

Neben ihm auf dem Bett kroch Elise näher an ihn heran. Ihre nackten Brüste drückten sich an seine Schulter, als sie sich über ihn beugte. Mit sanften Fingern streichelte sie ihm das Gesicht, strich ihm das schweißnasse Haar aus der Stirn.

„Du bist noch nicht fertig.“

Er knurrte schwach, immer noch zuckten die Nachbeben seines Höhepunktes in ihm. „Da hast du wohl nicht aufgepasst.“

„Nein, Tegan. Ich meine … du hast es nicht beendet.“

Sie schlang den Arm um ihn, hielt das Handgelenk über seinen Mund. Alarm blitzte in seinem Verstand auf und übertönte den tiefen, drängenden Impuls, sie anzufallen wie das Tier, das er war, und seinen Mund mit dem köstlichen Heidekraut- und Rosengeschmack ihres Blutes zu füllen.

Unvermittelt fuhr er vom Bett auf und kam daneben auf die Füße. Er leckte die Wunde an seinem Handgelenk, versiegelte mit einer effizienten Bewegung seiner Zunge die Bisswunden.

„Du willst nicht von mir trinken?“

„Nein“, sagte er und zwang das Wort an seiner Zunge vorbei.

„Das kann ich nicht machen.“

„Ich dachte, du wolltest vielleicht …“

„Du hast dich getäuscht“, blaffte er.

Sein ungestillter Hunger brachte einen noch schärferen Unterton in seine Stimme. Er warf einen Seitenblick auf das Durcheinander seiner Kleider und Waffen und fragte sich, wie schnell er die wohl anlegen und aus dem Zimmer rasen konnte.

Er musste verschwinden, bevor er der Versuchung nachgab, die Elise für ihn darstellte, wie sie nackt und wunderbar in seinem Bett saß und das zarte Handgelenk in ihrem Schoß barg, das er so kaltherzig verschmäht hatte.

Tegans Atem zischte keuchend über seine Fangzähne.

„Scheiße“, sagte er, seine Stimme ein raues, heiseres Flüstern, das klang, als käme es von weither, aus einer anderen, fernen Welt.

„Verdammt noch mal, das geht mir zu weit. Ich muss … ach, Fuck!“ Er fuhr sich mit einer zitternden Hand übers Gesicht.

„Ich muss hier raus.“

„Mach dir keine Umstände.“ Elise krabbelte vom Bett. „Es ist dein Zimmer. Ich gehe.“ Hastig sammelte sie ihre Kleider ein, zog sich die Bluse an und darüber die marineblaue Kostümjacke, und knöpfte sie mit sicheren, zielstrebigen Fingern zu. Sie packte ihre Hose und stieg hinein, knöpfte sie noch im Gehen zu, als sie auf die Tür zutrat. „Das war ein Fehler. Was dich angeht, ein weiterer Fehler. Du hast gewonnen, Tegan. Ich gebe auf.“

Sie rannte aus dem Zimmer, und er zwang sich, sie gehen zu lassen.

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